Konzept und Entstehung der FutureGirls!
Entstehungsgeschichte des Berufsorientierungstags für Mädchen* und junge Frauen*
Von 2001 bis 2012 veranstaltete der AK Mädchen* und Beruf des Fachforums für Mädchen*arbeit zusammen mit dem KJR München und der Agentur für Arbeit jährlich einen Berufsorientierungstag für Mädchen* und junge Frauen*.
Trotz hoher Nachfrage und großen Erfolgen wurde der Tag abgeschafft. Da sich das Berufswahlverhalten von Mädchen* und jungen Frauen* nur langsam verändert, setzen sich Frauen* aus den Kooperationseinrichtungen seit einigen Jahren dafür ein, diesen Tag wiederzubeleben. Wegen der Pandemie hat sich die Planung verzögert und die Gestaltung verändert.
Die Freude ist groß, dass die Agentur für Arbeit und weitere städtische Stellen seit 2020 wieder mit im Boot sind und der Tag im Juli 2022 endlich wieder stattfinden kann!
Warum braucht es einen Berufsorientierungstag für Mädchen* und junge Frauen*in München?
Frauen* verdienen im Durchschnitt immer noch 18 % weniger als Männer*. Trotz vieler Anstrengungen ist die Gleichstellung von Männern* und Frauen* auf dem Arbeitsmarkt somit noch nicht erreicht. Obwohl Mädchen* und junge Frauen* tendenziell die besseren Bildungsabschlüsse haben, findet dieser Trend wenig Umsetzung auf dem, nach wie vor, geschlechtssegmentierten Arbeitsmarkt.
Die Bildungswege unterscheiden sich immer noch nach dem Geschlecht. Unter den Auszubildenden wählen junge Frauen* am häufigsten die Berufe der Kauffrau* für Büromanagement gefolgt von der medizinischen und zahnmedizinischen Fachangestellten, der Industriekauffrau*, der Kauffrau* im Einzelhandel und der Verkäuferin. Der Anteil an Mädchen* und jungen Frauen* in der dualen Ausbildung sinkt und vollzeitschulische Ausbildungen (meist in sozialen und pflegenden Berufen) sind auf dem Vormarsch. Junge Männer* lassen sich dagegen am ehesten zum Kraftfahrzeugmechaniker, Elektroniker oder Industriemechaniker ausbilden. Auf Rang vier und fünf sind die Berufe des Fachinformatikers und des Anlagenmechanikers.
Auch die Studienwahl ist sehr geschlechtsspezifisch. Unter den fünf beliebtesten Studienfächern von Frauen* befindet sich im Wintersemester 2018/2019 kein einziges MINT- Fach. Bei den TOP fünf der männlichen Studierenden sind es vier.
Geschlechterstereotype Vorstellungen sind eine mögliche Erklärung für die sehr unterschiedlichen Berufswünsche. Das Elternhaus als Vorbildfunktion spielt eine sehr große Rolle.